Fersenschmerz: Ursachen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Fersenschmerzen sind ein häufiges Problem, das Menschen jeden Alters betreffen kann. Sie können im Alltag stark einschränken und das Gehen oder Stehen zur Belastung machen. Doch was sind die Ursachen, wie wird Fersenschmerz diagnostiziert und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Ferse ist eine komplexe Struktur aus Knochen, Muskeln, Sehnen und Bändern, die gemeinsam das Körpergewicht tragen und Bewegungen wie Gehen und Laufen ermöglichen. Schmerzen in der Ferse können durch eine Vielzahl von Ursachen entstehen:

Plantarfasziitis

Die häufigste Ursache von Fersenschmerzen ist die Plantarfasziitis. Hierbei handelt es sich um eine Entzündung der Faszie der Fußsohle, einem faserigen Band, das die Ferse mit den Zehen verbindet und das Fußgewölbe stützt. Die Schmerzen treten oft an der Fersenunterseite auf, besonders nach dem Aufstehen oder längerem Sitzen.

Fersensporn

Bei einem Fersensporn handelt es sich um eine knöcherne Ausziehung an der Unterseite des Fersenknochens. Er entwickelt sich häufig in Verbindung mit einer chronischen Plantarfasziitis, ist jedoch nicht immer die direkte Ursache der Schmerzen sondern eher als Folge einer langanhaltenden Entzündungsreaktion zu sehen.

Achillessehnenentzündung

Die Achillessehne verbindet die Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein. Eine Entzündung oder Überlastung der Sehne können zu Schmerzen an der Rückseite der Ferse führen. Diese Art von Fersenschmerz tritt oft bei sportlich aktiven Menschen oder nach intensiver körperlicher Aktivität auf.

Bursitis (Schleimbeutelentzündung)

In der Nähe des Fersenbeins befinden sich Schleimbeutel (Bursen), die als Polster dienen. Diese können sich durch mechanische Belastung entzünden und schmerzhafte Schwellungen verursachen, was als Bursitis bezeichnet wird.

Stressfraktur

Ein Ermüdungsbruch des Fersenknochens, der durch wiederholte Überbelastung entsteht, kann ebenfalls starke Schmerzen auslösen. Solche Frakturen treten vor allem bei Sportlern auf, die viel laufen oder springen.

Eine gründliche Diagnose ist der erste Schritt zu einer erfolgreichen Behandlung. Zunächst wird der behandelnde Arzt eine ausführliche Anamnese erheben, um die genaue Lokalisation der Schmerzen und eventuelle Auslöser zu ermitteln. Eine körperliche Untersuchung des Fußes gibt weitere Hinweise auf die Ursache des Fersenschmerzes.

In einigen Fällen sind bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder MRT notwendig, um strukturelle Veränderungen, Entzündungen oder Verletzungen sichtbar zu machen.

Ein Großteil der Beschwerden des Bewegungsapparats sind funktioneller Natur. Aus orthopädischer und sportmedizinischer Sicht ist es für uns unverzichtbar, den Bewegungsapparat als Ganzes in der Bewegung, das bedeutet auch unter Belastung, zu erfassen. Für eine Bewegungsanalyse steht in unserer Praxis ein modernes Bewegungslabor zur Verfügung. Zur Erfassung neuromuskulärer Fehlregulationen wird ein Laufband-Ergometer zur Bewegungsanalyse mit integrierter Fußdruckmessung (pedographische Druckverteilungsmessung) in Kombination mit der Elektromyographie (EMG) verwendet.

Die Therapie von Fersenschmerzen richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Oft können konservative Maßnahmen bereits eine deutliche Linderung bringen:

Schmerzmedikation

Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac helfen, Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren.

Dehnübungen und Physiotherapie

Spezifische Übungen zur Dehnung der Plantarfaszie, der Wadenmuskulatur und der Achillessehne sind besonders bei Plantarfasziitis oder Achillessehnenentzündung hilfreich.

Orthopädische Einlagen

Individuell angepasste Schuheinlagen können das Fußgewölbe stützen und Druck von der schmerzenden Ferse nehmen.

Fokussierte Stoßwellentherapie (ESWT)

Diese nicht-invasive Methode nutzt hochenergetische Schallwellen, um die Heilung von Gewebe anzuregen. Sie wird häufig bei chronischer Plantarfasziitis eingesetzt.

Ruhigstellung

Bei schweren Fällen, wie zum Beispiel einer Stressfraktur, kann eine vorübergehende Entlastung des Fußes durch Ruhigstellung oder spezielle Gehschienen erforderlich sein.

Injektionen / Infiltrationen

In einigen Fällen können Injektionen (Eigenbluttherapie, Neuraltherapie, Kortison) helfen, die Entzündung zu lindern. Diese Methode wird jedoch mit Vorsicht angewendet, da wiederholte Injektionen mit Kortison das Gewebe schwächen können.

Fersenschmerzen sind in den meisten Fällen gut behandelbar, wenn die Ursache frühzeitig erkannt wird. Sollten Sie unter anhaltenden Schmerzen in der Ferse leiden, ist es wichtig, eine orthopädische Untersuchung durchführen zu lassen, um langfristige Beschwerden zu vermeiden. Eine operative Behandlung ist nur in seltenen Fällen notwendig, wenn konservative Maßnahmen über längere Zeit keine Linderung bringen. Bei Plantarfasziitis kann eine teilweise Durchtrennung der Plantarfaszie in Erwägung gezogen werden. Auch der Fersensporn kann chirurgisch entfernt werden, wenn er nachweislich die Ursache der Schmerzen ist.

Sprechen Sie mit uns über Ihre Beschwerden – wir stehen Ihnen mit umfassender Diagnostik und individuell angepassten Therapien zur Seite.

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